Barme,

EU-Katastrophenschutz-Übung in Hoya

Seit Tagen anhaltender Starkregen und Sturm haben weite Teile von Tukastan verwüstet. Tiefer gelegene Gebiete des Landes wurden überflutet und 30 Prozent der Infrastruktur zerstört. 70.000 Menschen wurden obdachlos. 145 Tote und mehr als 6.300 Verletzte forderte das Unwetter. Nach dem Hilfeersuchen des Präsidenten des asiatischen Staates, lief die EU-Hilfe an.

Wer nun das Gefühl hat, noch nie etwas von Tukastan gehört zu haben, liegt richtig. Sowohl das Land als auch die Katastrophe waren fiktiv. Vielmehr waren beide Teil einer Übung, die vom 28. Mai bis zum 01. Juni in Hoya und Umgebung stattfand. Unter dem Namen DeModEx übte ein Konsortium aus sechs europäischen Ländern gemeinsam den Zivilschutz.

Schwerpunkt der verschiedenen Einsatzszenarien war das Ab- oder Umpumpen großer Wassermengen. Drei sogenannte Hochleistungspumpenmodule aus Italien, dem Baltikum (Estland Lettland, Litauen) sowie Pumpen des deutschen THW standen bereit. Gemeinsam haben diese eine Förderleistung von rund 7.500 Kubikmetern in der Stunde, was der Menge von mehr als zwei olympischen Schwimmbecken entspricht.

Die Organisatoren hatten sich abwechslungsreiche Übungsszenarien ausgedacht, die die Teams stark forderten. Am Anreisetag noch galt es spät abends, eine Kläranlage die überlaufen zu drohte, abzupumpen. Am nächsten Morgen weckte ein fingierter Feueralarm die Rettungskräfte. Später wurden die Retter zu einer Schleuse gerufen, deren Tore dem steigenden Wasserdruck nicht mehr Stand hielten. Mit ihren Pumpen entlasteten die Spezialisten das Wasserbauwerk und verhinderten so eine weitere Überflutung der Umgebung.

Neben den Hochleistungspumpengruppen war auch ein EU-Koordinierungsteam zusammen mit einem Vertreter der Vereinten Nationen (UN) an der Übung beteiligt. Die Aufgabe dieser Führungsstelle ist es, im Ernstfall die Arbeit der vor Ort tätigen EU-Organisationen und Hilfskräfte zu koordinieren.

Neben den fachspezifischen Aufgaben probten alle beteiligten Teams gleichzeitig auch die Zusammenarbeit und Kommunikation sowie das Verhalten im internationalen Umfeld.

Auch der Ortsverband Achim unterstütze die Katastrophenschutz-Übung. Noch am Vorabend der Übung füllten Achimer Einsatzkräfte mehr als 200 Sandsäcke und brachten sie zum Übungsgelände in Barme. Sie dienten dazu, die Zelte gegen das Wegfliegen zu schützen aufgrund der real schlechten Witterungsbedingungen. Ebenfalls war die Fachgruppe Wassergefahren des OV Achim beteiligt und machte den Wassersicherungsdienst auf der Weser. Die Übungsteilnehmer mussten am Wehr in Dörverden mit ihren Pumpen das Wasser der Weser umleiten. Für den Fall, dass hierbei eine der Rettungskräfte ins Wasser fallen würde, standen die Achimer bereit. Außerdem konnte die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit des OVs in der sogenannten „Exercise Control“ mitwirken und war für die gesamte Medienarbeit der Übung zuständig.

Auch andere THW-Einheiten wie der „Bereitstellungsraum 500 Nord“, die Ortsverbände Hoya, Verden und die Bundesschule Hoya sowie verschiedene andere Organisationen wie Feuerwehr, Polizei, DLRG, örtliche Betriebe, Firmen und Behörden beteiligten sich an der Übung und machten die Großübung dadurch erst möglich.


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