Christian Piechot ist einer der Väter aus der Bürgerinitiative „Bevölkerungswachstum Neumühlen“, denen die Störche auf den angrenzenden Wiesen und Äckern aufgefallen waren. Die Männer werteten dies als Zeichen dafür, dass sich die Vögel in ihrer Nähe wohl fühlen und wollten ihnen ein Zuhause bieten. „Was als fixe Idee geboren wurde, nahm dann schnell Form an“, so Piechot.
Man habe Kontakt zur Storchenstation, der Stadt und dem Ortsrat aufgenommen, berichtet er. „Schnell und unbürokratisch bekamen wir die Genehmigung zum Aufstellen des Storchennestes auf dem Gelände des Regenrückhaltebeckens an der Einfahrt zu dem Neubaugebiet.“
„Günther Klose spendete uns ein historisches Wagenrad. Die BBS Verden übernahm die Konstruktion der Nesthalterung. Hierfür gilt Wolfgang Dittner und seinen Schülern besonderer Dank“, sagte Piechot.
Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, aber wie sollte der Stamm samt Nest aufgerichtet werden? Dafür brauchte es die Helfer vom THW Achim. In Ottersberg hatten die Ehrenamtlichen schon mal bei einem vergleichbaren Projekt geholfen und wussten, wie es geht. Dies zeigte sich am Sonnabend, als Zugführer Tobias Peisker und seine Kameraden den Stamm schnell und souverän mit Hilfe eines Krans über einen Zaun an die vorgesehene Stelle beförderten. Der Scharnhorster Ortsbrandmeister und fünf weitere Kameraden spülten das Erdreich mit Wasser, und als wäre der Grund weich wie Butter, rutschte der Stamm vor den Augen vieler Zaungäste in den Boden. „Die verstehen ihr Handwerk“, zollte Piechot den Ehrenamtlichen Respekt. „Ohne das THW und die Feuerwehr wäre das nichts geworden.“
Weil es eine Gemeinschaftsaktion war und zudem den Naturschutz unterstützt, arbeiteten die Ehrenamtlichen kostenlos. Groß war die Freude bei den Storchenvätern, als spontan noch das THW Verden mit einem Steiger vorbeikam, um das Nest in luftiger Höhe zu befüllen.
Einige „Jungstörche“ aus der Siedlung waren schon vor Ort und verfolgten, nicht minder gespannt als die Erwachsenen, das Geschehen. Seit Wochen gab es für sie im Spielbus Fridolin, der wöchentlich in dem Wohngebiet Station macht, kaum noch ein anderes Thema. Nun heißt es hoffen, dass Frau und Herr Adebar schnell kommen und für weiteren Bevölkerungswachstum in Neumühlen sorgen.
Bild und Text : Kreiszeitung.de