Standortübergreifende Ausbildung

Der erste Samstagsdienst in diesem Jahr bot den Einsatzkräften des OV Achim ein spannendes Programm. Außerdem hatten sich Gäste aus dem OV Ronnenberg und Nienburg sowie die Rettungshundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr Lemwerder angekündigt, die die Ausbildung begleiten wollten.

Für die Bergungsgruppen galt es, einen Ufersteg ohne feste Unterstützung zu bauen. Dazu hatten sich die Gruppenführer einen trockenliegenden Flusszulauf ausgesucht. Bei  Hochwasserlagen gehört das Bauen von Stegen zu einer der wichtigen Aufgaben des THW. Sobald das Wasser ein schwer überwindbares Hindernis darstellt, werden behelfsmäßige Übergänge eingesetzt. Stege können dabei aus unterschiedlichem Baumaterial gefertigt werden. In diesem Fall bauten die Achimer Helfer den Ufersteg aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS).

Das EGS bietet den Vorteil, dass viele verschiedene Stegvarianten gebaut werden können. Außerdem sind diese Stegformen schnell zu errichten und haben eine festgelegte Statik. Die Wahl des zu bauenden Stegs hängt von dem Verwendungszweck, dem verfügbaren Material und der Geländebeschaffenheit ab. Es gibt Uferstege, die ohne Unterstützung gebaut werden, Stege mit fester Unterstützung und Stege mit schwimmender Unterstützung.

Auch die Fachgruppe Wassergefahren nutzte das schöne Wetter, um Ausbildung auf dem Wasser zu betreiben. Die Rettungshunde/Ortungstechnik der Feuerwehr Lemwerder (RHOT Lemwerder) und Fachgruppe biologische Ortung (FGr O (A)) aus dem OV Ronnenberg waren mit mehreren Rettungshunden angereist, der OV Nienburg hatte ein Sonargerät mitgebracht um gemeinsam mit der Achimer Fachgruppe Wassergefahren (FGr W) das Aufspüren und Orten von Personen im Wasser (sogenannte „Wasserortung“) zu trainieren. Dazu wurde Dummies in die Weser geworfen, die von den Hunden erschnüffelt bzw. vom Sonar geortet werden mussten.

Sind beispielsweise bei einem Badeunfall Helfer nicht innerhalb kürzester Zeit vor Ort, ist eine im Wasser vermisste Person in der Regel ertrunken. Daher spricht man bei der Wasserortung von der Bergung ertrunkener Personen und nicht von Personenrettung. Besonders bei schlechten Sichtverhältnissen wie zum Beispiel in schlammigen Gewässern kann der Vermisste schnell von Sediment bedeckt werden und somit von Tauchern nicht mehr gefunden werden. Hier ist dann der Einsatz von Hunden oder technischem Ortungsgerät vorteilhaft.

Unmittelbar nach Eintritt des Todes entstehen und entweichen Gase, auf deren Geruch die Hunde trainiert wurden. Der Hundeführer hat während der Suche die Aufgabe, seinen Hund zu beobachten und dessen Reaktionen zu interpretieren. Dessen Regungen geben wichtige Hinweise und möglicherweise entscheidende Anhaltspunkte auf den Liegeort der vermissten Person.

Mit dem Sonargerät können im Wasser liegende Details abgebildet werden. Die Interpretation der gewonnenen Sonarbilder bedarf jedoch einer gewissen Übung. Durch das integrierte GPS-System lässt sich die genaue Lage eines Objektes oder einer Person anzeigen, so dass ein „Wiederfinden“ erleichtert wird. Verdächtige Objekte können dann anhand der GPS-Koordinaten von Tauchern inspiziert werden.

Besonders die übergreifende Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, Ortsverbänden und Fachgruppen stellt für Helfer eine Herausforderung dar. Die heutige gemeinsame Ausbildung lief reibungslos und sollte regelmäßig trainiert werden.


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