Besuch aus China im OV Achim

Im Rahmen des deutsch – chinesischen Projektes „Katastrophen- und Risikomanagement“ findet vom 11.04. – 13.05.2011, an der THW–Bundeschule Hoya, eine Aus- und Weiterbildung für 17 Einsatzkräfte aus China statt. Im Rahmen dieses Projektes besuchte die chinesische Delegation auch den Ortsverband (OV) Achim.

Begeistert zeigten sich die Besucher von dem neuesten Einsatzfahrzeug des Ortsverbandes. Besonderes Augenmerk richteten sie dabei auf die vielen Einsatzgeräte, die sich auf dem Fahrzeug befinden.

Bei einer Einsatz-Übung zeigten die Achimer Einsatzkräfte ihr Können beim Umgang mit Rettungsschere, -spreizer und Hebekissen. Besonders interessant war für die Besucher hierbei auch die Einsatzstruktur des THWs. Diese dient dazu, dass im Einsatzfall alle Helfer organisiert und strukturiert ihre Aufgaben wahrnehmen können. Dazu stellt das THW ihre Einsatzkräfte in Technischen Zügen auf. Diese bestehen aus einem Zugtrupp (der Führungsstelle) und einer ersten und zweiten Bergungsgruppe als Basis sowie einer Fachgruppe, um eine erforderliche Bandbreite sicherzustellen.

Dass die Einsatzkräfte des THWs ihre Arbeit ehrenamtlich verrichten, beeindruckte die Besucher aus China besonders. Auch die Tatsache, dass auch Frauen diesem Hobby nachgehen, fand Bewunderung. Im Anschluss an die Übung fand sich noch Zeit zum persönlichen Austausch zwischen den Besuchern aus China und den ehrenamtlichen Einsatzkräften aus Achim. Nach dem ca. zweistündigen Besuch trat die Delegation ihren Rückweg nach Hoya an.

Zur Erinnerung: Das schweres Erdbeben, das sich am 12. Mai 2008 um 14:28:01 Uhr Ortszeit, etwa 1550 Kilometer südwestlich von Peking, in der chinesischen Provinz Sichuan ereignete, zerstörte auch in den anliegenden Provinzen mehr als fünf Millionen Gebäude und machte 5,8 Millionen Menschen obdachlos. 69.227 Menschen wurden durch das Beben getötet und 374.643 verletzt, 17.923 weitere werden immer noch vermisst.

Nach dem großen Erdbeben in Wenchuan / Sichuan, haben viele chinesische Provinzen und Städte beschlossen, innerhalb der Feuerwehr ein Team von Spezialisten für die Katastrophenhilfe aufzubauen. D.h., dass neben der traditionellen Brandbekämpfung zusätzliche technische Einheiten aufgebaut werden, die die Rettungskapazität der Feuerwehr deutlich erweitern.

Die Projektträger, die "Chinese Academy of Governance” und die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) haben ein Programm initiiert, dass das Ziel hat, chinesische Experten über den Stand des Katastrophenschutzes in Deutschland zu informieren, sie zu befähigen qualifizierte Entscheidungen für den Ausbau der Feuerwehren zu treffen und als Multiplikatoren, ggf. angepasste deutsche Ausbildungsinhalte an chinesische Einsatzkräfte weiter zu vermitteln.

Das Projekt Katastrophenrisikomanagement besteht aus zwei Komponenten, der Optimierung des Nationalen Systems des Katastrophenrisikomanagements und der Beratung beim Aufbau des National Institutes of Emergency Management (NIEM) sowie der modularen Aus- und Fortbildung zum Katastrophenrisikomanagement auf nationaler Ebene, in der Provinz Sichuan.

Zur Umsetzung dieser Komponenten haben die zuvor genannten Projektpartner die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk gebeten, der chinesischen Delegation das deutsche Katastrophen-hilfeleistungssystem vorzustellen und die chinesischen Führungskräfte (Multiplikatoren) in unterschiedlichen Lehrgängen an den beiden Schulstandorten des THW in Neuhausen auf den Fildern und in Hoya zu schulen.

Angeführt wird die Delegation durch den Vizedirektor der Feuerwehr Tianjin, Herrn Chen Yong. Von den 17 Teilnehmern sind 13 Teilnehmer hauptamtliche Feuerwehroffiziere, 1 Repräsentant kommt vom Emergency Management Office (EMO), 1 Dozent von der Chinese Academy of Governance sowie 2 Dozenten von der Verwaltungsschule Tianjin.


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